Drei neue Pflegeheime werden in der Stadt Konstanz konkret geplant. Dennoch fehlt es in der Stadt an Betreuungsmöglichkeiten für alte Menschen, die rund um die Uhr der Pflege bedürfen. Die SPD-Fraktion im Gemeinderat beantragt daher ein Handlungsprogramm Pflege. “Wir brauchen eine konkrete Strategie, wie wir die Lücke bei den Heimplätzen schließen,” begründet SPD-Stadtrat Jürgen Puchta den Antrag. Denn nach Berechnungen der Stadtverwaltung gebe es 2020 eine Lücke von etwa 100 Pflegeplätzen.

Im Handlungsprogramm müsse den Bedarf an ambulanten Dienstleistungen benennen und aufzeigen, wie diese gemeinsam mit den Anbietern an neue Problemlagen angepasst und weiterentwickelt werden. Eine zentrale Rolle spiele die Gewinnung von Pflegefachkräften. Diese kämen nur nach Konstanz, wenn sie auch eine bezahlbare Wohnung finden können. Nachdem die Spitalstiftung schon in Betriebswohnungen investiert habe, müssten weitere Einrichtungen diesem Beispiel folgen. Gesucht seien auch Konzepte, wie Familie und Beruf unter den besonderen Bedingungen der Pflege besser vereinbar gemacht werden können.

Puchta regt an, dass sich Stadt und Landkreis eine gemeinsame Bewerbung zur Modellkommune Pflege prüfen sollen. Dies sei ein Förderprogramm für innovative kommunale Pflegekonzepte, das die Bundesregierung im Rahmen der Pflegestärkungsgesetze ausgelobt hatte. Puchta warnt vor Dramatisierung der Pflegesituation: “Wie soll ein Beruf attraktiv bleiben, wenn die Arbeitgeber den Notstand ausrufen,” macht er auf eine schwierige Außendarstellung aufmerksam. Der Antrag auf ein Handlungsprogramm Pflege soll im Sozialausschuss und im Gemeinderat beraten werden.