Im Konstanzer Gemeinderat gibt es ein neues Gremium: Auf Vorschlag des Oberbürgermeisters wurde ein beratender Wirtschaftsausschuss gebildet. Allerdings korrigierte der Gemeinderat auf Inititive der SPD die Zusammensetzung: Auch ein Arbeitnehmervertreter wird dem Gremiun angehören.

Außerdem wird ein Vertreter der Konstanzer Agentur für Arbeit in das Gremium eingeladen. Doch für die Mehrheit des Gemeinderats scheint Wirtschaft ein reines Männerthema zu sein. Denn auf der Vorschlagsliste der Verwaltung stand keine einzige Frau.

Trotz des Teilerfolgs bleibt die SPD-Fraktion skeptisch. Keine mit Konstanz vergleichbare große Kreis-Stadt in Baden-Württemberg hat einen beratenden Wirtschaftsausschuss eingerichtet. Das hat Gründe: Kommunen haben nur begrenzte wirtschaftspolitische Kompetenzen und Einflussmöglichkieten. Die wichtigste davon ist die Planungshoheit. Aber Beschlüsse über Bebauungspläne werden nach wie vor im zuständigen Technischen und Umweltausschuss für den Gemeinderat vorberaten. Es droht also ein unverbindlicher Diskussionszirkel, der bestensfalls symbolische Politik machen kann.

Dem neuen Ausschuss gehören neben OB Burchhardt die 13 Stadträte an, die auch im Haupt- und Finanzausschuss sitzen. Beratend nehmen die Rektoren der Hochschulen, die Geschäftsführer der Wirtschaftskammern, zwei Banken-Vertreter, drei persönlich ausgewählte Unternehmer, die Agentur für Arbeit und ein Arbeitnehmervertreter an den Ausschuss-Sitzungen teil.