Wohnst Du noch oder lebst Du schon? Dieser Slogan eines Einrichtungshauses hat sich fest in unser  Gedächtnis eingeprägt. Wer in Konstanz eine Wohnung sucht, würde ihn gerne abwandeln: Wohnst Du oder lebst Du noch? Explodierende Preise für  Miet- und Eigentumswohnungen haben das Thema Wohnen zum drängendsten Problem unserer Stadt gemacht. Schon lange versagt der Markt, wenn für jede Wohnung – egal in welcher Lage und Ausstattung – fast jeder Preis verlangt werden kann.

Wir Sozialdemokraten haben zusammen mit einer großen Mehrheit des Gemeinderats beschlossen, das Handlungsprogramm Wohnen der Stadt zu aktualisieren und zu verbessern. Am spektakulärsten ist das Ziel, bis 2035 bis zu 7900 Wohnungen neu zu schaffen. Ein Viertel davon soll im sozialen Wohnungsbau mit vergünstigten Mieten oder Kaufpreisen entstehen, die Hälfte des Angebots soll sich an Haushalte mit mittleren Einkommen richten.

Doch wichtiger als Höchstzahlen ist: Die Stadt kann Einfluss auf den Konstanzer Wohnungsmarkt im Bereich des Neubaus ausüben und ist auch bereit, diesen sachgerecht und konsequent zu nutzen: So sollen in jedem Neubauquartier ein Drittel preisgebundene Mietwohnungen entstehen, eine wichtige Forderung der SPD ist damit erfüllt.

Eine Schlüsselrolle wird die Städtische Wohnungsbaugesellschaft  WOBAK einnehmen. Bis zu 2000 Sozialwohnungen soll sie bis 2035 neu bauen. Damit die städtische Tochter dies leisten kann, braucht sie Unterstützung. Unser Wohnungsmarktexperte  Herbert Weber schlägt vor, unter anderem das Aufkommen aus der Zweitwohnungssteuer der WOBAK für den Wohnungsneubau zur Verfügung zu stellen.

In der Diskussion waren einige wohl klingende Forderungen wie nach einem Mietpreisstopp bei der WOBAK. Wir haben sie abgelehnt, denn sie bringen der WOBAK Verluste in Millionenhöhe. Investitionen dieser sozial orientierten Baugesellschaft wären dann unmöglich.

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Amtsblatt 2/2018 vom 24. Januar 2018