Am 11. und 12. März 2020 müssen sich Eltern entscheiden, für welche weiterführende Schule sie ihr Kind anmelden wollen. In den vergangenen Jahren haben die Anmeldezahlen für Werkrealschulen, Gymnasien, Realschulen und die Gemeinschaftsschule regelmäßig gezeigt: Die Schulstrukturen  in der Stadt Konstanz entsprechen nicht dem Wunsch der Eltern für die Schullaufbahn ihrer Kinder.

So übersteigt die Nachfrage nach Plätzen in der Gemeinschaftsschule das vorhandene Angebot. Der Bildungsausschuss der Stadt empfiehlt daher, im nächsten Schuljahr eine siebte Eingangsklasse in der Gemeinschaftsschule einzurichten. Stimmt der Gemeinderat dem zu, gibt es für das nächste Schuljahr Planungssicherheit für Schulleitungen, Lehrer und Eltern, vor allem aber für die Schülerinnen und Schüler.

Das ist zunächst positiv. Doch Jahr für  Jahr stellen Schulen und die Stadt fest, dass sich die Bedürfnisse und die Nachfrage sehr ungleich auf die einzelnen Schularten und Schulen verteilen. Jahr für Jahr wird einer bestimmten Schule als Übergangslösung zu erlaubt, eine zusätzliche fünfte Klasse einzurichten.

Es ist Zeit, diese Improvisationen zu beenden. Schulen leiden nämlich nicht nur an Überlast. Schulen können auch zu wenig Schüler haben, um ihren Bildungsauftrag zu erfüllen. Als Schulträger steht die Stadt hier in der Verantwortung und muss jetzt weitere Entscheidungen über die Schulstruktur in Konstanz treffen. Dabei kommen nur zwei Alternativen ernsthaft in Betracht: die Gemeinschaftsschule muss entweder vergrößert werden oder es muss sich eine bestehende andere Schule zur Gemeinschaftsschule entwickeln. Mit dieser Entscheidung dürfen Verwaltung und Gemeinderat nicht länger warten.

Zahide Sarikas