Die Stadt Konstanz wird eine weitere Gemeinschaftsschule gründen. Dies beschloss der Gemeinderat mit großer Mehrheit bei nur wenigen Gegenstimmen. Damit kann die Stadt ihre Schulstrukturen entsprechend der Wünsche der Eltern und Schüler weiter entwickeln. Der Gemeinderatsentscheidung ging ein umfassender Diskussionsprozess voraus, der vom zuständigen Bürgermeister Dr. Andreas Osner (SPD) umsichtig moderiert wurde.

Das Angebot an weiterführenden Schulen in der Stadt Konstanz entsprach schon seit einigen Jahren nicht mehr den Wünschen der Eltern. So wollen Jahr für Jahr mehr Schüler auf die Gemeinschaftsschule gehen als auf Werkrealschule und Realschulen zusammen. Regelmäßig mussten an der Gebhard-Schule zusätzliche Klassen gebildet werden, obwohl die Schule gar nicht auf so viele Schüler ausgelegt war. Die Organisation des Schulbetriebs auf die beiden Standorte Zähringerplatz und Pestalozzistraße erschwert die Arbeit zusätzlich.

Dem Andrang auf die Gemeinschaftsschule stand eine sinkende Nachfrage nach Werkrealschule und Realschule gegenüber. Dies betraf vor allem die Theodor-Heuss-Realschule, die schon lange nur noch eine Eingangsklasse bilden konnte. Für eine Realschule ist das ein erhebliches Problem. Denn so fehlen in den höheren Klassen Möglichkeiten, ausreichend Angebote im Wahlpflichtbereich zu machen.

Der Gemeinderat beschloss nun, die Struktur der weiterführenden Schulen neu zu ordnen. Dies betrifft vor allem den Realschulbereich, der künftig am Standort Geschwister-Scholl-Schule konzentiert werden soll. Das hat zur Folge, dass die Theodor-Heuss-Realschule auslaufen und ab dem Schuljahr 21/22 keine neuen Schüler aufnehmen wird. Doch alle, die heute das Theo besuchen, können dort bis zu ihrem Realschulabschluss bleiben. Künftig wird der Realschulzweig an der Geschwister-Scholl-Schule vier Züge haben. Dazu werden dort im Rahmen der anstehenden Sanierungsarbeiten neue moderne Schulräume entstehen.

Während der Beratungen hatte die SPD-Fraktion einer Vergrößerung der Gemeinschaftsschule Geb hard noch den Vorzug gegeben. Doch diese hat mit der neu eingerichteten Oberstufe ihre maximale Größe erreicht, so dass sich die Schulleitung gegen weitere Klassen ausgesprochen hatte. Diesem Votum schloss sich der Gemeinderat an. Die Gebhard-Schule soll künftig maximal fünf Züge umfassen, die neue Gemeinschaftsschule wird wahrscheinlich zwei- bis dreizügig geführt.

Beliebteste Schulform in Konstanz ist nach wie vor das Gymnasium. Über die Hälfte eines Schülerjahrgangs strebt dort den Weg zum Abitur an. Die einzelnen Konstanzer Gymnasien sind unterschiedlich beliebt. So wollen regelmäßig mehr Schülerinnen und Schüler auf’s Humboldt als dort Platz vorhanden ist.

Weitere Informationen: Fragen und Antworten zur Schulstruktur