Gemeinsamer Unterricht in integrativer Realschule
Eine neue Realschule soll auch Platz für Kinder mit Behinderung bieten, regt Stadträtin Brigitte Leipold (SPD) nach einem Gespräch mit der Konstanzer Initiative für eine integrative Realschule an.
Seit zehn Jahren werden an der Gebhard-Schule Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam unterrichtet. 2009 feierte der erste Jahrgang der sogenannten ISEP-Klasse seinen Schulabschluss. Die Erfahrungen der Schule mit integrativem Unterricht sind gut, Plätze in den ISEP-Klassen werden stark nachgefragt.
Für behinderte Kinder mit Realschulempfehlung endet das gemeinsame Lernen jedoch abrupt nach der vierten Klasse, denn nur in den seltensten Fällen ist ein Besuch in einer Konstanzer Realschule möglich. Eine integrative Realschule könnte dieses Problem lösen. Vorbild ist die Nebenius-Realschule in Karlsruhe, die gemeinsamen Unterricht seit einigen Jahren anbietet.
In einem Antrag fordert die SPD-Fraktion die Stadtverwaltung auf, die Rahmenbedingungen für die integrative Schule abzuklären und in die Beratungen im Runden Tisch Schulentwicklung und den Gemeinderat einzubringen. Brigitte Leipold will wissen, welche räumlichen, sachlichen und pädagogischen Voraussetzungen geschaffen werden müssen. „Die Planungen für eine neue Realschule sind dafür eine große Chance“, meint Leipold. Konstanz könnte wie bei der Einführung des ISEP für eine größere Schulvielfalt sorgen und sich als bildungspolitische Vorreiterin profilieren.