Hannes Kumm verabschiedet
Die Amtsbezeichung gibt es schon lange nicht mehr: Stadtbaumeister. Doch zur Verabschiedung des langjährigen Konstanzer Hochbauamtsleiters Hannes Kumm benutzte nicht nur OB Horst Frank den Titel. Kumm, der die SPD im Regionalverband Hochrhein-Bodensse vertritt, wurde in seinem letzten großen Bauprojekt verabschiedet, dem Konstanzer Konzilgebäude.
Hannes Kumm scheidet zwar aus dem Dienst der Stadt aus, in den Ruhestand wechselt er keineswegs. Nur wenige Meter von seinem bisherigen Büro im Verwaltungsgebäude Laube entfernt, hat der gebürtige Konstanzer sein Architkturbüro bezogen, so dass man ihn auch künftig in den Gängen an der Unteren Laube sehen wird. Das VGL, wie das Haus in der Verwaltung abgekürzt wird, eines seiner zahlreichen Bauprojekte, die er entweder selbst geplant oder als Projektsteuerer realisiert aht.
Sichtbare Spuren hat er hinterlassen, lobte der scheidende OB Horst Frank. Der Ergebnisse seiner Arbeit werden das Stadtbild noch Jahrzehnte lang prägen. Auch mit knappen Budgets konnte er hochwertige, funktionale Gebäude realisieren. Überhaupt das Geld: Kumm war bekannt dafür, dass er seine Budgets einhielt. Auch beim ehrwürdigen Konzilgebäude war das der Fall. Mehrere Millionen Euro wurden in die Sanierung gesteckt, gefördert durch das Landessanierungsprogramm und die Konjunkturprogramme des Bundes und des Landes. In kein anderes Projekt in Südbaden flossen so viele Zuschüsse wie in das Konzil.
Unter anderem wurden Zuschüsse, die von anderen Städten nicht abgerufen wurden, nach Konstanz umgelenkt. Damit knüpfte Kumm an eine fast vergessene Konstanzer Tradition an. Unter den Baubürgermeistern Fischer und Fouquet hatte die Stadt Sanierungsgebiete mit hoher politischer Priorität vorangetrieben und vorbildlich umgesetzt.
Seit über 40 Jahren ist Hannes Kumm Sozialdemokrat. Als städtischer Mitarbeiter durfte er nicht für den Gemeinderat kandidieren, doch bei Kreistagswahlen erzielte er immer herausragende Wahlergebnisse, auch wenn es nicht zu einem Mandat gereicht hat. Sein Traum, Baubürgermeister in Konstanz zu werden, ging nicht in Erfüllung. 1997 bemühte er sich um die Nachfolge Ralf-Joachim Fischers und scheiterte im Gemeinderat nur knapp. Acht Jahre später fehlte ihm nur eine einzige Stimme im Duell gegen Kurt Werner.