Die Konstanzer Sozialdemokraten begrüßen das Ergebnis der Urabstimmung unter den Studierenden der Universität Konstanz zum Studi-Ticket als klare Verhandlungsposition gegenüber den Stadtwerken. „Eine breite Mehrheit hat sich gegen die überhöhten Angebote der Stadtwerke zur Erhöhung der Semesterticket-Preise ausgesprochen. Das ist ein klares Signal für die Verhandlungsführer auf Studierendenseite, dem sich auch die Stadtwerke nicht verschließen können“, so SPD-Vorsitzende Natalie Wöllenstein. Die hohe Wahlbeteiligung verdeutlicht nach Ansicht der SPD den hohen Stellenwert, den das Thema ÖPNV auch im studentischen Umfeld hat. Bei der letzten Urabstimmung zum Thema Studiengebührenboykott hielten es nur rund halb so viele Studierende für notwendig, an der Abstimmung teilzunehmen wie aktuell. „Das zeigt, dass es hier um viel mehr geht als darum, den eigenen Geldbeutel zu schonen.“, so Wöllenstein abschließend.

Vom 8. bis zum 10. Februar waren rund 9525 Studierende der Universität dazu aufgerufen, darüber zu befinden, ob sie eines der vorgelegten Angebote der Stadtwerke annehmen wollen oder ob der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) stattdessen einen Protest organisieren soll.
An der Urwahl haben sich 2079 Studierende beteiligt, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 21,83 % und stellt damit auch die vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung bei den letzten AStA-Wahlen in den Schatten. Damals hatten sich rund 19% der Studierenden an der Wahl beteiligt.

Beide Angebote der Stadtwerke hätten einen massiven Preisanstieg beim Semesterticket zur Folge. Während beim ersten Angebot der Solidarbeitrag, den alle Studierende der Konstanzer Hochschulen zahlen müssen – egal, ob sie das Studiticket nutzen oder nicht, von knapp 10 auf 15 € (für die Studenten der HTWG: 12,50 €) und den Ticketpreis von 38 € auf 52 € erhöhen würde, würde sich im zweiten Angebot der Solidarbeitrag für Uni-Studenten auf 12,50 € (für HTWG-Studenten dementsprechend auf 10 €) und der Preis für das Studiticket auf ganze 59 € erhöhen.
Beide Angebote wurden jedoch mit 80 beziehungsweise 92 % der abgegebenen Stimmen abgelehnt. 93 % aller beteiligten Studierenden votierten dagegen für einen Protest. Wie dieser aussehen soll, muss nun der AStA entscheiden.

Bei der letzten Urabstimmung im Wintersemester 2007/2008 mussten die Studierenden darüber befinden, ob sie für das Sommersemester 2008 die Zahlung der Studiengebühren boykottieren möchten. Damals beteiligten sich jedoch knapp über 1000 Studierende. Der Boykott scheiterte letztendlich an dem hohen Quorum für die Zustimmung von 75 %, damals fehlten 8 Stimmen.