277 Kinder unter drei Jahren haben noch keinen Betreuungsplatz. So viele Absagen musste das Jugendamt der Stadt in der ersten Runde versenden. Die Enttäuschung bei den betroffenen Eltern ist groß, auch wenn sich im Nachrückverfahren für viele Kinder noch eine Betreuungsmöglichkeit ergeben wird.

Was bedeutet diese Zahl politisch? Unsere Stadt ist stolz darauf, dass sie die zweitbeste Betreuungsquote in ganz Baden-Württemberg hat. Dafür hat Konstanz viel Geld investiert. Von 2007 bis 2020 werden über 50 Millionen Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung verwendet worden sein. Ein gewaltiger Betrag für unsere Stadt, der zeigt, wie groß die Anstrengungen bislang waren.

Doch Eltern, die heute einen Betreuungsplatz suchen, helfen frühere Erfolge wenig. Daher muss die Stadt weiter für mehr Kinderbetreuungsplätze sorgen. Unser Ziel ist, so bald wie möglich eine Betreuungsquote von 50 Prozent zu erreichen. Das heißt konkret: Im Jahr 2020 braucht es mindestens 1090 Plätze für die Kleinsten. Doch die Ausbauplanung sieht bislang gerade 970 Plätze vor. 120 Plätze fehlen also.

In den vergangenen Jahren wurden vor allem bestehende Kindertagesstätten vergrößert. Dieses Potential haben Verwaltung und freie Träger weitgehend ausgeschöpft. Den zusätzlichen Bedarf kann die Stadt also nur decken, wenn neue Einrichtungen gebaut werden.

Die Planungen dafür müssen heute beginnen. Die SPD fordert, dass die Verwaltung in einem ersten Schritt geeignete Standorte vorschlägt. Vorrangig braucht es neue Kitas in den Stadtteilen Petershausen-Königsbau und Fürstenberg-Wollmatingen. Die Suche ist nicht einfach, weil es dort nur noch wenige geeignete Grundstücke gibt. Daher sollte zusätzlich das Gespräch mit weiteren Unternehmen gesucht werden, ob sie sich durch Betriebs-Kitas als besonders familienfreundliche Arbeitgeber profilieren wollen.

Zahide Sarikas
Mitglied im Jugendhilfeausschuss

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