Land gibt Geld für Wollmatinger Westtangente
Baurecht für die Straße fehlt noch
Eine nachhaltige Verkehrsentlastung des Konstanzer Stadtteils Wollmatingen wird von der geplanten Westtangente erwartet, die die B 33 mit der Nordumfahrung verbindet. Die Landesregierung hat nun zwölf Millionen Euro für die Baukosten bewilligt. Überraschend ist allerdings der Zeitpunkt dieser Entscheidung. Denn die Westtangente ist noch gar nicht baureif. Der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Hoffmann will sich wegen dieses Erfolgs sicher loben lassen. Doch noch ist es eine Entscheidung ohne unmittelbaren Nutzen für die Stadt.
Das Planfeststellungsverfahren gegen die Westtangente läuft seit Mitte 2007. Erst wenn das Regierungspräsidium Freiburg einen Planfeststellungsbeschluss erlässt, darf die Straße gebaut werden. Im Verfahren erhalten Anwohner, Behörden und Träger öffentlicher Belange Gelegenheit, Stellungnahmen zur geplanten Baumaßnahme abzugeben. Das Regierungspräsidium muss dann prüfen, ob die Einwände berechtigt sind oder ob sie bei der Planung berücksichtigt werden können. Das Ergebnis dieser Abwägung mündet dann in den Planfeststellungsbeschluss.
Seit Herbst wird auf genau diesen Planfeststellungsbeschluss, der das Baurecht für die Straße bedeuten würde, gewartet. Es heißt zwar, dass das Verfahren bald abgeschlossen werden könne, doch auf konkrete Termine wollte sich die Freiburger Behörde nicht festlegen.
Die Westtangente führt durch ökologisch sensibles Gebiet. Umweltverbände kritisieren daher die Maßnahme. Sollten diese von ihrem Recht zur Klage gegen die Planfeststellung Gebrauch machen, könnte dies den Baubeginn der Westtangente lange verzögern.
Wenn jetzt verkündet wird, dass es für die Westtangente Geld vom Land geben wird, ist das ein folgenloses Versprechen. Denn für den Straßenbau fehlt nicht nur das Baurecht, sondern vor allem die konkrete Ausführungsplanung. Vor 2009 sollte daher niemand mit einem Baubeginn zwischen Wollmatingen und dem Eichbühl rechnen.