Konstanzer Schulen brauchen verlässliche Planungen

Konstanz investiert seit Jahren viel Geld in neue Schulgebäude. Doch der Platz in den Realschulen bleibt knapp. Die Abstimmung der Eltern gegen die Hauptschule und das achtjährige Gymnaisum sorgen für einen Run auf diese Schulform. Kleinere Klassen, wie sie die Landesregierung beschlossen hat, erfordern zusätzliche Schulräume, auch in Konstanz

Schon seit Jahren laufen den Hauptschulen die Schüler davon. Einzig die CDU-Landesregierung will das nicht wahrhaben, denn sie hält unbeirrt am dreigliedrigen Schulsystem fest. Mit dem Konzept der Werkrealschule soll die Hauptschule am Leben erhalten werden, indem sie auch mittlere Bildungsabschlüsse ermöglicht. Doch Werkrealschulen brauchen ausreichend Schüler, sie müssen mit mindestens zwei Zügen geführt werden.

Für einige Konstanzer Hauptschulstandorte bedeutet dies mittelfristig das Aus. Dazu wird sehr wahrscheinlich auch die Hauptschule in Dettingen gehören, denn sie hat seit Jahren geringe Anmeldezahlen.

Die SPD hat nun vorgeschlagen, in Dettingen Außenklassen einer Konstanzer Realschule einzurichten. So können Schulräume, die erst vor kurzem modernisiert wurden, weiter genutzt werden, während in der Kernstadt auf teure Neubauten oder Container verzichtet werden kann. Die Schulräume würden für eine einzügig geführte Realschule ausreichen.

Die SPD hat daher im Dettinger Ortschaftsrat und im Gemeinderat beantragt, dieses Konzept zu überprüfen. Aus Dettingen und anderen Konstanzer Ortschaften besuchen ca. 190 Schüler eine Realschule. Ausreichend Schüler wären also da, meint der Dettinger SPD-Vorsitzende Bernd Sonneck.

Für Verwunderung sorgte dagegen der für Schule zuständige Bürgermeister Claus Boldt. Während sein Dezernat den SPD-Antrag ignorierte, brachte er auf einer Wahlkampfveranstaltung ein zwei-zügiges Gymnasium in Dettingen ins Spiel. Wer jedoch konkrete Konzepte oder gar Zahlen erwartet hatte, sah sich getäuscht. Boldt äußerte als Dettinger Einwohner lediglich den Wunsch nach einem kurzen Schulweg für seine Kinder.

Andere Gemeinderäte wollen die Theodor-Heuss-Realschule erweitern und bringen daher eine Verlagerung der Feuerwehr ins Spiel. Doch wohin soll die Feuerwehr umziehen? Diese Frage bleibt unbeantwortet.

Als Mittel gegen diesen kurzfristigen Aktionismus fordert die SPD, den Schulentwicklungsplan fortzuschreiben und tatsächlich umzusetzen.