300 bis 400 Pendler stellen täglich ihre Fahrräder am Bahnhof ab. Doch wenn die Bauarbeiten zur Erhöhung des Bahnsteigs und für die seit vielen Jahren geplanten Aufzüge beginnen, fallen die Fahrrad-Stellplätze weg: Ersatzlos. Doch Fahrrad-Pendler brauchen sichere Plätze, um ihre Räder abzustellen, forderte Stadtrat Dr. Jürgen Ruff auf dem Ortstermin „Radfahren im Blick,“ auf dem die  SPD-Fraktion im Gemeinderat gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Konstanzer Gruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC), Ralf Seuffert, und dem Radverkehrsbeauftraten der Stadt, Gregor Gaffga, kritische Stellen der Fahrrad-Infrastruktur diskutierte.

Abstellplätze am Bahnhof gesucht

Die Tage der für Fahrradpendler guten Situation am Bahnhof seien auf jeden Fall gezählt, meint Ralf Seuffert vom ADFC. Abstellmöglichkeiten direkt am Bahngleis widersprächen den Sicherheitsvorschriften und würden nach den Bauarbeiten sicher nicht mehr geduldet. Die Stadt müsse dringend alternative Lösungen suchen, gaben die SPD-Stadträte Gregor Gaffga als Arbeitsauftrag mit: Dieser ist zuversichtlich, dass siche Möglichkeiten im Zuge des anstehenden Umbaus des Bahnhofsplatzes im Rahmen des C-Konzepts ergeben könnten. Denkbar sei auch eine Lösung wie in Offenburg, wo neben einer Brücke über die Bahn ein Fahrradparkhaus gebaut wurde. Ruff will das Thema im Technischen und Umweltausschuss des Gemeinderats diskutieren und kündigte einen entsprechenden Antrag der SPD an.

Überregulierter  Zähringerplatz

Ralf Seuffert forderte langfristige Planungen, wie die Fahrradfahrer künftig über die alte Rheinbrücke geführt werden. Der Radweg sei überlastet und die beiden Kreisel am Bärengraben und beim Ruderverein Neptun verursachten täglich Konflikte. Am Zähringerplatz müsse die Weiterführung der Fahrradstraße geklärt werden. Die derzeitige „überregulierte Situation“ führe dazu, dass sich viele Radfahrer dort nicht mehr an die Verkehrsregeln hielten. Für die Konzilstraße werde in der Stadt überlegt, den derzeitigen Radweg durch zwei Radlerstreifen auf der Straße abzulösen, zeigte Gaffga anhand von Plänen auf.  Außerdem stehe eine Umgestaltung der Zufahrt in den Fischmarkt an. Davon profitiere auch der Radverkehr. Ein konkretes Datum, wann die Planungen umgesetzt werden, sei aber noch nicht absehbar.