Die Fläche ist innenstadtnah und vollständig erschlossen. Es gibt dort Platz für sehr viele Wohnungen. Die derzeitige Nutzung als oberirdischer Parkplatz ist eine Verschwendung knappen Raums. Vor allem aber, das Grundstück gehört der Stadt Konstanz. Wer auf der Suche nach einer idealen Fläche ist, um innerhalb des Stadtgebiets schnell ein neues Wohngebiet zu entwickeln, wäre begeistert von einem Grundstück wie dem Döbele.

Es scheint, in Konstanz ist dem nicht so. Vor fünf Jahren wurden stolz die Ergebnisse eines Architektenwettbewerbs präsentiert und seitdem wird so vor sich hin geplant. Trotz Wohnungsnot: Von höchster Priorität keine Spur.

Überraschend hat nun die Verwaltung dem scheidenden Gemeinderat eine weitgehende Umplanung für das Döbele mit erblichen Abweichungen von der bisherigen Beschlusslage vorgelegt. Eine so weitreichende Entscheidung darf ein geschäftsführendes Gremium nicht treffen, daher kommt es im Herbst nochmals zur Diskussion. Das ist gut so.

Wie weiter?

Als andere noch Parkhäuser bauen wollten, haben wir Sozialdemokraten preisgünstigen und sozial gebunden Wohnraum auf dem Döbele gefordert. Daran halten wir fest: Eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung muss daher unsere eigene Baugesellschaft, die WOBAK einnehmen. Wir denken zudem an die Kooperation mit Baugenossenschaften, die dauerhaft günstigen Wohnraum anbieten. Investorenmodelle dagegen lehnen wir ab. Dies gilt auch für die Planung der Tiefgarage, die nicht ein privater Bauträger, sondern eine städtische Parkhausgesellschaft übernehmen muss.

Auf dem Döbele haben wir die Möglichkeit, modernen Städtebau zu verwirklichen, der soziale und ökologische Gesichtspunkte vorbildlich umsetzt. Diese Chance darf Konstanz nicht leichtfertig verspielen.

Amtsblatt Nr. 15/2019 vom 24. Juli