Döbele-Parkhaus kommt frühestens 2006
Stadtrat Jürgen Ruff: Vernünftige Stadtentwicklung wurde verhindert
Der Konstanzer Einzelhandel wird für das Weihnachtsgeschäft 2005 keine zusätzlichen Parkplätze erhalten. Denn mit dem Bau eines automatischen Parkhauses auf dem Döbele werde „nicht vor Anfang des kommenden Jahres“ begonnen, teilte Oberbürgermeister Horst Frank dem SPD-Stadtrat Dr. Jürgen Ruff mit. Bislang konnte sich die Stadt nicht mit dem ausgewählten Parkhausbetreiber DirectPark GmbH über einen Erbpachtvertrag einigen.
Gerade der Oberbürgermeister habe gemeinsam mit einer bürgerlichen Mehrheit auf einen schnellen Bau eines Döbele- Parkhauses gedrängt und sich gegen eine gut geplante städtebauliche Konzeption für das Döbele-Grundstück ausgesprochen. “Abgesehen davon, dass das Ziel, die Autofahrer vor dem Einfahren in die Altstadt zum Parken zu bewegen, mit der automatischen Parkregalversion gar nicht erreicht würde, weil ein solches Parkhaus nicht angenommen wird, wird nun auch noch die Entwicklung des Döbele auf Jahre behindert”, meint Dr. Jürgen Ruff. Dieser kurzfristige Aktionismus entlaste also keineswegs die verkehrsgeplagten Innenstädter, verhindere aber zugleich an diesem Ort eine gründliche mittelfristige Stadtplanung. Nach fast einem Jahr wären bei gründlicher Planung jetzt die ersten Ergebnisse sichtbar gewesen. Ruff´s Fazit: „ein Fehlschlag auf der ganzen Linie“.
Die Sozialdemokraten hatten ein provisorisches Parkhaus auf dem Döbelegelände immer abgelehnt. Sie bevorzugten eine für den Stadtteil Paradies typische Blockrandbebauung. In diesem Rahmen hätten zusätzliche Stellplätze in einer Tiefgarage erstellt werden können. Das Konzept der SPD fand im Gemeinderat jedoch keine Mehrheit. Mit einem Architektenwettbewerb und einem normalen Bebauungsplanverfahren wäre die Stadt auf dem Döbele besser gefahren, ist Jürgen Ruff überzeugt.
Der Vertrag mit dem Parkplatzbetreiber, an dessen Leistungsfähigkeit immer noch Zweifel bestehen, soll in der November- Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses beraten werden, hoffe der OB. Die SPD werde diesen Vertrag gründlich prüfen, kündigte Ruff an.