Frank Ortolf folgt auf Lina Seitzl

Frank Ortolf ist neuer Vorsitzender des SPD Ortsvereins Konstanz. Der 41jährige Sozialpädagoge wurde auf einer Mitgliederversammlung der Partei zum Nachfolger der Bundestagsabgeordneten Dr. Lina Seitzl gewählt, die nach fünf Jahren an der Spitze auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte. Ortolf will die SPD als „aktive Mitmachpartei“ in Konstanz profilieren, die offen für Impulse aus der ganzen Stadtgesellschaft sei.

Zu Ortolfs Stellvertretern wurden die 57-jährige Verwaltungsangestellte Petra Rietzler und der 41jährige Rechtsanwalt Andreas Hennemann gewählt, der sich nach seiner Kandidatur als Oberbürgermeister im Jahr 2020 dauerhaft in Konstanz politisch engagieren will.

Die neue Führung der Konstanzer SPD: Petra Rietzler (Stellvertretende Vorsitzende), die scheidende Vorsitzende Dr. Lina Seitzl MdB, Frank Ortolf (Vorsitzender) und Andreas Hennemann (Stellvertreter).

Ortolf, der als Bereichsleiter Ökumene, Jugend, Gesundheit bei der Katholischen Kirche in Zürich arbeitet, ist seit fünf Jahren SPD-Mitglied. Politische Erfahrungen sammelte er in der Jugendverbandsarbeit. So war er von 2009 bis 2016 Vorsitzender des Kreisjugendrings Konstanz. Eingetreten in die SPD sei er, um als Demokrat und politisch interessierter Menschen „ein Statement gegen Populismus und gegen Kräfte abzugeben, die die Werte der Demokratie mit Füßen treten,“ sagte er in seiner Bewerbungsrede. In seinem bisherigen Engagement standen sozialpolitische Themen im Vordergrund. So leitet er seit knapp zwei Jahren das Forum Soziales des Ortsvereins, das Konzepte für die Obdachlosenhilfe oder die Neugestaltung des Benediktinerplatzes entwickelt hat.

Der Ortsverein soll unter seiner Führung nicht nur vermeintlich kleine lokale Themen aufgreifen und Verbesserungen anstoßen, sondern sich auch um die Verbindung zwischen der Bundespolitik und der Realität vor Ort bemühen. Die Wahl seiner Vorgängerin Lina Seitzl ins Parlament eröffne daher neue Chancen für eine wirksame politische Arbeit. Fest im Blick habe er die nächste Gemeinderatswahl im Jahr 2024. Spätestens Anfang 2023 soll mit den konkreten Vorbereitungen begonnen werden, kündigte Ortolf an.

Die politische Arbeit der Konstanzer SPD sei in den letzten beiden Jahren stark durch die Einschränkungen zur Bekämpfung des Corona-Virus geprägt worden, zog Lina Seitzl eine kritische Bilanz der Parteiarbeit der vergangenen Jahre. Auch vor Ort sei spürbar gewesen, dass sich die SPD bei der letzten Gemeinderatswahl oder bei der Landtagswahl starkem Gegenwind ausgesetzt sah. Auch bei der Bundestagswahl sei dies bis Mitte August nicht anders gewesen. „Doch wir sind auch selbst für die politische Stimmung verantwortlich“, sagte sie. So habe es sich ausgezahlt, dass sie und ihr Wahlkampfteam über 11000 Haushalte persönlich besucht hatten.

Mit über 300 Mitgliedern und steigenden Eintrittszahlen ist die Konstanzer SPD einer der größten Ortsvereine der Partei in Südbaden. Mit Themenforen zur Sozialpolitik, zur Bildungspolitik, zur Kulturpolitik oder zur Digitalisierung, Stammtischen und Ortsterminen habe der Ortsverein in den vergangenen Jahren viele abwechslungsreiche Beteiligungsmöglichkeiten angeboten.

Die Entscheidung um das Amt des Ortsvereinsvorsitzenden war knapp. Petra Rietzler hatte sich ebenfalls um den Vorsitz beworben. Mit 26 zu 22 Stimmen entschieden sich die Mitglieder für Frank Ortolf. Es stehe gut um die SPD, wenn sich hervorragende Kandidatinnen und Kandidaten in den Wettstreit um wichtige Ämter begeben, sagte dazu Altstadtrat Herbert Weber, der seit über 50 Jahren Sozialdemokrat ist.

Der Ortsvereinsvorstand besteht insgesamt aus zehn Personen. Neben Ortolf, Rietzler und Hennemann wurden Susanne Trunk-Dietrich als Kassiererin, Felix Kühnel als Schriftführer, sowie Wolfgang Barth, Claudia Büchelmaier, Christoph Heetsch, Teresa Rietzler und Marc vo Van zu Beisitzerinnen und Beisitzern gewählt.

Alle zehn Vorstandsmitglieder zusammen: Teresa Rietzler, Marc Vo Van, Christoph Heetsch, Susanne Trunk-Dietrich, Petra Rietzler, Wolfgang Barth, Frank Ortolf, Felix Kühnel, Claudia Büchelmaier, Andreas Hennemann.