Gelb. Über 300 Buswartehäuschen in der holländischen Stadt Utrecht bieten seit diesem Frühjahr ein farbenfrohes, vor allem gelb geprägtes Bild. Das liegt nicht daran, dass die dortigen Verkehrsbetriebe sich optisch aufgefrischt haben. Die Farbenpracht kommt vielmehr von den Dächern der Haltestellen. Dort blüht nämlich seit diesem Jahr der Mauerpfeffer. Bienen mögen ihn und Feinstaub filtern soll er auch.

Wir meinen: Konstanz könnte von Utrecht lernen. 122 überdachte Bushaltestellen werden vom Roten Arnold angefahren. Viele von ihnen haben ein eigenes Wartehäuschen. Deren Dächer schützen derzeit wartende Fahrgäste vor Wind und Regen. Aus diesen Dachflächen können wir mehr machen.

In Konstanz sind Flächen knapp. Daher müssen wir gerade die versiegelten Flächen effektiv nutzen. So könnten wir auf den Haltestellen-Dächern kleine Photovoltaik-Anlagen installieren und Solarstrom erzeugen. Das ist vor allem dort sinnvoll, wo zugleich auch Strom verbraucht wird, beispielsweise für die Anzeige von Echtzeit-Informationen der Busse oder Ladestationen für eBikes.

Wir haben daher Stadtverwaltung und Stadtwerke gebeten, das Solarstrompotential der Wartehäuschen zu untersuchen. Auch die Firma Schwarz Außenwerbung muss beteiligt werden. Diese hat nämlich viele der Häuschen auf eigene Kosten errichtet und bekam im Gegenzug das Recht, dort zu werben und könnte den erzeugten und gespeicherten Strom für die Beleuchtung nutzen.

Dort wo die Nutzung der Photovoltaik nicht möglich ist, wollen wir von der Verwaltung wissen, wie sich eine Dachbepflanzung nach Utrechter Vorbild umsetzen lässt und was das kostet. Denn blühende Haltestellen haben was. Es muss ja nicht unbedingt nur in Gelb sein.