„Das Hörnle darf nicht vom Busverkehr abgehängt werden.“ Stadträtin Hanna Binder (SPD) kritisiert die neue Führung der Buslinie Nr. 5. Ab Mai 2007 soll der Bus das Freibad nicht mehr anfahren. Geplant ist stattdessen in der Nähe des Waldhaus Jakob eine neue Haltestelle „Bodensee-Stadion“, die mehrere hundert Meter vom Freibad entfernt ist.

In den Sommermonaten werde das Hörnle weiterhin das größte Konstanzer Bad sein, ist Binder überzeugt. „Daran wird auch die Eröffnung der Bodenseetherme nichts ändern.“ Daher sei es verkehrspolitischer Unsinn, das Angebot für die zahlreichen Badegäste, die mit dem Bus anreisen, zu verschlechtern. „Niemand würde die Bushaltestelle an der Uni mehrere hundert Meter verlegen“.

Die Pläne der Stadtwerke mache das Hörnle für Familien unattraktiv. „Mit kleinen Kindern, die nach einem Badetag müde sind, ist es beschwerlich, den Weg vom Hörnle bis zur Haltestelle nach oben zu gehen“. Viele Familien würden daher eher mit dem Auto zu einem der anderen Strandbäder fahren. Ziel der Stadtwerke müsse es aber sein, Anreize zu schaffen, dass viele Menschen vom Auto auf den Bus umsteigen und nicht umgekehrt.

Der ganzjährige 15-Minuten-Takt auf der Linie 5 verbessere zwar das Busangebot. Wenn die Haltestelle am Hörnle wegfalle, verpuffe dies jedoch fast wirkungslos, befürchtet Binder. Sie habe Verständnis für die betriebswirtschaftliche Überlegungen, mit denen die Kürzung des Kurses begründet wurde. Allerdings seien Alternativen nicht ausreichend durchdacht worden. So wäre auch ein 20-Minuten-Takt denkbar.

„Änderungen im Busverkehr müssen im Vorfeld mit den Nutzern öffentlich diskutiert werden“, fordert die Stadträtin. So könnten Entscheidungen, die die Bedürfnissen der Fahrgäste ignorieren, vermieden werden.