Jürgen Puchta will besseres Controlling im Krankenhaus

Mit neuen Controlling-Instrumenten kann das Klinikum Konstanz höhere Erträge in Millionenhöhe erwirtschaften, ist SPD- Stadtrat Jürgen Puchta überzeugt. Seit Anfang des Jahren erhalten Krankenhäuser ihre Leistungen in Form von Fallpauschalen (DRG) für einzelne Diagnosen vergütet. Für die Krankenhäuser werde es daher wichtig, die Diagnosen und die erbrachten medizinischen Leistungen möglichst exakt zu dokumentieren.

Puchta verweist auf ein Modellprojekt in einer chirurgischen Abteilung der Universitätsklinik Heidelberg, die mit Hilfe eines internen Fallpauschalen-Controllings 4,7 Millionen Euro zusätzlich erwirtschaften konnte. Die Ergebnisse aus Heidelberg könnten auf Konstanz übertragen werden, so Puchta. Die untersuchte Station habe 140 Betten, die Chirurgie im Klinikum Konstanz sei mit 120 Betten annähernd gleich groß.

Neu am Heidelberger Modell sei, dass ein Oberarzt ausschließlich die gestellten Diagnosen auf ihre Richtigkeit und Vollständigkeit überprüft, bevor sie an die Krankenhausverwaltung, die die Leistungen mit den Krankenkassen abrechnet, übergeben werden. Dies unterscheidet sich vom normalen Klinikalltag. Dort erfassen dagegen Stationsärzte die Diagnosen, vor allem die Hauptdiagnose und bewerten diese im Rahmen der Fallpauschalen. Diese Entscheidungen alleine bestimmen letztendlich, wie viel Geld das Klinikum von den Krankenkassen erstattet bekommt.

Das Rechnungswesen des Krankenhauses könne so lediglich kontrollieren, ob formal alles richtig gemacht wurde. Eine inhaltliche medizinsche Überprüfung, ob alle Diagnosen erfasst und vor allem optimal im Sinne der Klinik gewichtet wurden, gebe es nicht. Bei 878 Fallpauschalen und 71 Zusatzentgelten sowie über 12000 ICD Verschlüsselungen seien Fehler so vorprogrammiert, zumal die Ärzte nicht nur unter Zeitdruck stünden, sondern sich um ihre eigentliche Arbeit der Patientenversorgung und Betreuung zu kümmern hätten.