SPD schlägt Verzicht auf Parkhaus vor – Wassertaxi als zusätzliches Nahverkehrsmittel?

Die SPD-Fraktion will den Autoverkehr vom Seeufer verbannen. Dies hat Konsequenzen für die weitere Planung des Konzert- und Kongresshauses auf Klein Venedig. Die Sozialdemokraten schlagen ein alternatives Verkehrskonzept vor, das auf ein zusätzliches Parkhaus und auf eine teure Unterführung verzichten könnte. Die Konstanzer Stadtverwaltung stellt sich jedoch auf stur und empfiehlt die Ablehnung des Konzepts. Der Technische und Umweltausschuss des Gemeinderats berät am Donnerstag, den 22. Januar 2009.

Ein zusätzliches Parkhaus auf Klein Venedig mit 500 Plätze könne nur durch das Konzerthaus nicht augelastet werden, sondern müsse zusätzlichen Einkaufsverkehr anlocken. Dies würde in den Spitzenzeiten des Einzelhandels zusätzliche Verkehrsbelastungen in der Bodanstraße verursachen stellen die SPD-Räte Jürgen Leipold, Frieder Schindele und Dr. Jürgen Ruff fest.

Die Sozialdemokraten setzen auf einen großen rechtsrheinischen Park-and-Ride-Platz an der Schänzlebrücke. Dieser liege direkt an der B 33 und könne sowohl von Westen als auch von der Schweiz gut erreicht werde. Damit er akzeptiert werde, müsse die Verwaltung eine attraktive und bedarfsgerechte Anbindung an die Innenstadt und an Klein Venedig schaffen.

Als neuartiges Nahverkehrsmittel für Konstanz schlagen die Sozialdemokraten ein Wassertaxi vor. Vom P+R-Platz könnte eine Anlegestelle am Seerhein in wenigen Schritten erreicht werden. Zunächst sollte Klein Venedig mit dem Wassertaxi verbunden werden, weitere Haltepunkte wie die Bodenseetherme wären aber denkbar.

Mit diesen Vorschlägen könnte die festgefahrende Diskussion über das Konzerthaus neuen Schwung erhalten. Die Planungen der Stadt leiden darunter, dass sie die Einwände wegen der Verkehrserschließung und die Sorge um die zukünftige Nutzung von Klein Venedig als Freizeitgelände nicht überzeugend widerlegen kann. Die bisher bekannten verkehrspolitischen Überlegungen führen allenfalls zu Verkehrsverlagerungen, nicht zu Lösungen, kritisierte die SPD.

Auch ohne das Konzerthaus sei die innerstädtische Verkehrspolitik gefordert. Mit dem Verzicht auf das Parkhaus ergeben sich für die Gestaltung der Grünflächen auf Klein Venedig neue Chancen.