Konstanzer Verkehrspolitik: Wege aus der Sackgasse
Wer baut, sorgt für neue oder andere Verkehrsströme. “Städtebau bringt also immer Konflikte mit dem Verkehr” sagte Stadtrat Dr. Jürgen Ruff auf einer Mitgliederversammlung der Konstanzer SPD. Moderne Verkehrsplanung müsse daher frühzeitig überlegen, wie das Verkehrsaufkommen bewältigt und Konflikte aufgelöst werden können. Wer nur auf das Auto setze, ende im Stau, sagte Ruff, der auch Vorsitzender des Fördervereins der Konstanzer Mobilitätszentrale ist.
Doch genau diesen Planungsgrundsatz habe die Stadt Konstanz in den letzten Jahren bei vielen Projekten nicht beachtet. Jüngstes Beispiel sei die Entwicklung am Seerhein. Der Bebauungsplan Great Lakes sehe überdimensionierte Flächen für große Einkaufszentren vor, die zusätzliche Verkehrsströme erzeugen. Doch die Verkehrspolitik beschäftigte sich vor allem mit der Frage, ob eine Ampel oder ein Kreisel ausreichend dimensioniert sei. “Mobilität muss aber integraler Bestandteil der Planung sein”, fordert Ruff.
Die verkehrspolitische Entwicklung der Stadt werde zudem durch den “zurückhaltenden Verhandlungspartner” Bahn behindert. Die Sanierung des Hauptbahnhofs sei seit bald einem Jahrzehnt im Gespräch, mehr nicht.
Im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms soll der Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Konstanz überarbeitet werden. Die Konstanzer SPD wird die Planung in einem parteiübergreifenden Forum begleiten und kritische Impulse geben, kündigte der Ortsvereinsvorsitzende Andreas Kesting an.
mehr zum Thema gibt es beim Förderverein der Mobilitätszentrale