Wer etwas verändern will, darf nicht nur darauf warten, irgendwann eine Mehrheit für einen großen Wurf zu finden. Oft sind es die kleinen Schritte, die helfen, Großes zu bewirken. Die Stadt Utrecht in den Niederlanden hatte dieses Jahr damit begonnen die Dächer von Buswartehäuschen zu bepflanzen. Pflanzen wie der Mauerpfeffer sollen dort nicht nur Farbe in den Alltag bringen, sondern auch den Feinstaub binden und Bienen und Insekten Futter bieten.

Diese Idee findet immer mehr Nachahmer. Hamburg und Münster wollen dem Utrechter Vorbild folgen und Buswartehäuschen im nächsten Jahr ebenfalls begrünen. Und auch Konstanz wird nicht untätig bleiben. Wir hatten im August beantragt, die Dächer der Buswartehäuschen des Roten Arnolds ökologisch zu nutzen. Dazu hatten wir Stadtwerke und Stadtverwaltung gebeten, die Nutzung von Solarzellen auf den Dächern der 122 überdachten Buswartehäuschen zu prüfen. Die Wartehäuschen, bei denen eine Installation von Solarzellen keinen Sinn ergibt, sollen im Gegenzug bepflanzt werden.

Die Stadtverwaltung hat nun im Technischen und Umweltausschuss zugesagt, dass sie diesen Vorschlag gemeinsam mit der Firma Schwarz Außenwerbung, die viele der Wartehäuschen errichtet hat, umsetzen wird.

In Konstanz sind Flächen knapp. Deshalb müssen wir versiegelte Flächen effektiv nutzen. Die Erzeugung von Solarstrom auf den Buswartehäuschen ist vor allem dort sinnvoll, wo zugleich auch Strom verbraucht wird – beispielsweise für die Anzeige von Echtzeit-Informationen der Busse, die Beleuchtung der Haltestellen oder Ladestationen für eBikes.

Wir werden weiter ein Auge darauf haben, dass unser Vorschlag auch bald in die Tat umgesetzt wird.

Amtsblatt Nr. 23/2019 vom 13. November

Jan Welsch

Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss