Zehn mal zehn Zentimeter sind die Messingplatten auf den Plastersteinen groß, die der Kölner Künstler Günter Demnig verlegt hat. Sie heißen Stolpersteine, nicht weil er sie schlecht verfugt hat, sondern weil sie erinnern sollen. Der Fußgänger stolpert in gewisser Hinsicht über ehemalige Nachbarn: Stolpersteine erinnern an Juden, Sozialdemokraten, Christen, psychisch Kranke, die von den Nazis deportiert und ermordert wurden. Stolpersteine bewahren ihre Namen vor dem Vergessen und zeigen, wo sie gewohnt hatten, bevor der NS-Terror sie in den Tod schickte.

36 neue Stolpersteine verlegte Demnig auf Einladung der Konstanzer Initiative. Sie erinnern an jüdische Familien und erstmals auch einen Zeugen Jehovas, der wegen seiner Wehrdienstverweiterung verschleppt und ermordert wurde. Seit vier Jahren recherchiert die Initiative Stolpersteine die Biographien der Opfer und sucht Kontakt zu noch lebenden Angehörigen. Die Arbeit der Initiative wird seit 2009 von der Stadt Konstanz finanziell unterstützt.