Mehr als die Hälfte der innerstädtischen Autofahrten sind überflüssig, ergab die Verkehrsuntersuchung, die das Forschungsinstitut socialdata im Auftrag der Stadt durchführte. Andere Verkehrsmittel wären in vielen Fällen schneller und effektiver. Oft scheitert die Wahl des umweltfreundlicheren oder besseren Verkehrsmittels nicht am guten Willen, sondern an unzureichender Information. Hier soll die Mobilitätszentrale helfen, sagte Stadtrat Dr. Jürgen Ruff auf einer Anhöhrung der Stadt Konstanz. Logischer Platz für diese Service-Einrichtung für umweltfreundliche Mobilität sei der Bahnhof. Verkehrsplanung benötige ein zusätzliches Instrument: Mobilitätsausgleich. Damit soll sichergestellt werden, dass zusätzlicher Verkehr umweltfreundlich bewältigt werden kann.

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Städtebauliche Planungen bewirken zwangsläufig neue oder verlagern bestehende Verkehrsströme. Planungsrechtlich müssen beispielsweise bei der Ansiedlung von Einkaufszentren nur Stellplätze nachgewiesen werden. Die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad komme dagegen zu kurz. Hier setze das Konzept der Mobilitätsausgleichsmaßnahme an, so Ruff. Wenn also neue Stellplätze für Autos gebaut werden, müsse in gleichem Maße in umweltfreundlichen Verkehr investiert werden. Dieses Planungsprinzip will Ruff, der Vorsitzender des Fördervereins für die Mobititätszentrale ist, im Masterplan Verkehr verankern. Die Stadt Konstanz will darin bis zum Jahresende ihre innerstädtischen Verkehrsplanungen aktualisieren.

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