Wie zahlungsfähig ist die Philharmonie?
Bedrohen die Verluste des Orchesters auch die Zahlungsfähigkeit des Eigenbetriebs? Für SPD-Stadtrat Jürgen Leipold ist dies neben der Frage nach der Verantwortlichkeit für die Defizite das drängendste Problem des Orchesters. Die Verwaltung muss dazu Informationen liefern, fordert er.
In einem Schreiben an den Kulturdezernenten Bürgermeister Boldt fordert Leipold verlässliche Aussagen, wie sich die Liquidität des Betriebs im Herbst und im kommenden Jahr entwickeln wird.
Problematisch für die Sanierung des Orchesters könnte der Zeitplan der Haushaltsberatungen der Stadt werden. Bislang stehe noch kein Terminplan fest, so dass sich der Beschluss bis in den März 2013 verzögern könnte. Aus eigener Kraft, also ohne zusätzlicher Zuschüsse, werde es das Orchester schwer haben, die aufgelaufenen Verluste abzutragen, befürchtet Leipold. Sonderzuschüsse aus dem Kernhaushalt der Stadt müssen jedoch im Rahmen des Gesamthaushalts diskutiert werden.
Bereits im August haben die Sozialdemokraten den sofortigen Aufbau eines verlässlichen Controlling-Systems für das Orchester gefordert. Leipold kritisiert, dass die Vorlage für den Orchesterausschuss darüber keine Aussagen macht. Als einzige größere städtische Tochtergesellschaft hat der Eigenbetrieb dem Orchesterausschuss als seinem zuständigen Kontrollgremium nicht regelmäßig über die wirtschaftliche Lage berichtet.