Zuwenig Platz für Grundschulkinder?
Gibt es in Konstanz genügend Betreuungsplätze für Grundschulkinder? Eltern berichten, dass nicht für jedes interessierte Kind auch Betreuungsmöglichkeiten außerhalb der Unterrichtszeiten an den Grundschulen existieren sollen. Auch von Platzproblemen ist die Rede. Stadträtin Hanna Binder bringt das Thema in den Schulausschuss.
Die Diskussion über den Bau und die Einrichtung von Ganztagesbereichen, vor allem an den weiterführenden Schulen, habe dazu geführt, dass die sogenannte Kernzeitenbetreuung an den Grundschulen etwas vergessen wurde. „Dabei ist dieses Angebot wichtig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, schreibt Binder an den zuständigen Bürgermeister Claus Boldt. Es gebe in Konstanz nur zwei Ganztagesgrundschulen. Die Kernzeitenbetreuung sorgt dafür, dass Kinder auch außerhalb der Unterrichtszeiten verlässlich in der Schule betreut werden können. Es wird bei Bedarf auch Mittagessen und Nachmittagsbetreuung angeboten.
Die SPD-Fraktion hat der Stadtverwaltung eine Reihe von Fragen gestellt, die im Ausschuss beantwortet werden sollen. Die Verwaltung soll darstellen, wie sich die Nachfrage nach der Kernzeitenbetreuung entwickeln hat und ob es notwendig ist, mehr Betreuungsplätze anzubieten. Binder und der neue Fraktionsvorsitzende Jürgen Puchta wollen wissen, ob Kinder abgewiesen werden müssen oder ob eine Warteliste geführt werden muss.
Auch organisatorische Aspekte wollen die Sozialdemokraten diskutieren. So interessieren sie sich dafür, ob die Raumsituation mit der Nachfrage Schritt halten konnte. Auch wollen sie wissen, wer die Kernzeitenbetreuung an den einzelnen Schulen anbietet und welche Hilfestellung die Stadt dazu gibt. Mittelfristig stehe auch die Frage an, ob eine weitere Ganztagesgrundschule in der Stadt eingerichtet werden müsse.
Auch unter pädagogischen Aspekten müsse das bestehende Angebot diskutiert werden, betont Binder. Als die Kernzeitenbetreuung vor über zehn Jahren eingerichtet wurde, ging es hauptsächlich um die verlässliche Betreuung der Grundschulkinder, weil die sie weniger Zeit in der Schule als zuvor im Kindergarten zugebracht haben. „Uns interessiert: Können die Kinder die Zeit sinnvoll nutzen? Müssen die pädagogischen Konzepte angepasst werden und was muss die Stadt dafür tun?“ benennt die Stadträtin weitere Themen.