Der neue Oberbürgermeister Burchardt sucht nach Wegen, wie Konstanz ein Veranstaltungshaus bekommt. Vom Gemeinderat will er einen Auftrag zur Planung des Projekts erhalten. Allerdings ist die Verwaltungsvorlage recht dünn. Der Vorsitzende der SPD-Fraktion Jürgen Puchta kommentiert den Vorschlag:

Zwei Bürgerentscheide haben gezeigt: Die Idee eines multifunktionalen Konzert- und Kongresszentrums auf Klein Venedig ist politisch gescheitert. Auch wenn die bindende Wirkung des letzten Bürgerentscheids in wenigen Wochen ausläuft, macht es keinen Sinn alte Konzepte mit einem neuen Namen wieder aufleben lassen.

Sinn macht es aber, die weitere Stadtentwicklung zu voranzubringen. Für Tagungen und ähnliche Veranstaltungen steht mit dem sanierten Konzil ein attraktives Gebäude zur Verfügung, dessen Angebot mit dem alten Rathaus am Fischmarkt verbessert werden könnte. Unabhängig davon ist ein Konzertsaal, der nicht nur der Philharmonie zur Verfügung stehen darf, zu sehen. Ein solches Projekt darf nicht isoliert geplant, sondern muss in die langfristige Stadtentwicklung einbezogen werden. Der gemeinsame Antrag der SPD, CDU, FDP und FWG zum linksrheinischen Stadtgebiet benennt dafür die zentralen Themen, denen sich Verwaltung und Politik annehmen muss. Neben der Entwicklung des Döbele gehört das Vincentius-Gelände dazu, dessen Eignung für ein Konzerthaus untersucht werden soll.

Wenn ein Konzertsaal, von dessen Bau das Schicksal der Stadt nicht abhängt, nicht erneut scheitern soll, muss die Stadt die Fehler von Klein Venedig vermeiden. Weder darf es dogmatische Festlegungen auf einen einzigen Standort geben, noch dürfen die Planungsziele am Bürger vorbei von oben verordnet werden. Vor allem aber darf nicht alle Planungskapazität der Stadt auf ein einziges Projekt konzentriert werden. Im Wohnungsbau oder in der Verkehrspolitik gibt es genug Aufgaben, die angepackt werden müssen. Nicht irgendwann, sondern heute.